Kopfläuse

Krabbeln am Kopf

Nahezu jede Familie mit Kindern ist irgendwann von Kopfläusen (Pediculus humanus capitis) betroffen. Der menschliche Kopf ist der einzige Lebensraum der 2 bis 4mm langen, grauen oder hellbraunen, flügellosen Insekten.

Typisches Anzeichen eines Befalls mit Läusen ist teils starker Juckreiz. Wenn dieser auftritt, leben meist schon eine ganze Menge der kleinen Tierchen zwischen den Haaren. Da ist schnelles Handeln erforderlich. Gefährlich ist ein Kopflausbefall nicht. Denn die Läuse übertragen keine Krankheiten.
Moderne Anti-Laus-Mittel bekämpfen Läuse physikalisch. Die Sprays, Shampoos oder Öle enthalten Dimeticone (Silikonöle). Diese Öle verschließen die Atemöffnungen der Läuse – auch der Lauseier (Nissen) und der Larven und Nymphen (Entwicklungsvorstufen der erwachsenen Läuse) – und die Läuse ersticken. Chemische Anti-Lausmittel, die Insektizide enthalten, werden nicht mehr verwendet, da Läuse mittlerweile gegen diese resistent sind. Die Wirksamkeit von natürlichen Mitteln mit Kokosöl und ätherischen Ölen ist nicht mit Sicherheit nachgewiesen.

Wichtig bei der Anwendung von Anti-Laus-Mitteln ist es, die empfohlene Anwendung genau zu befolgen. Die meisten Mittel werden ins trockene Haar aufgetragen. Bitte achten Sie darauf, das Präparat gründlich im gesamten Haar- und Kopfhautbereich zu verteilen. Wenn das Produkt in die feuchten Haare gegeben werden soll, darf das Haar nicht tropfnass sein, sondern Handtuch-trocken. Nach dem Auftragen muss das Anti-Laus-Mittel die vorgeschriebene Zeit in den Haaren verbleiben (meist 10 Minuten). Mit dem beigepackten Lauskamm entfernt man dann abgetötete Läuse und Nissen. Anschließend wird das Haar gewaschen, so wie in der Gebrauchsanweisung empfohlen. Die fest klebenden Nissen lassen sich einfacher aus dem Haar entfernen, wenn man es mit verdünntem Essig spült. Die Anti-Laus-Behandlung sollte nach etwa 10 Tagen noch einmal wiederholt werden, damit es zu keinem neuerlichen Auftreten kommt.
 
Läuse können nicht fliegen oder springen. Sie bewegen sich krabbelnd von Kopf zu Kopf. Läuse können nur direkt am menschlichen Kopf überleben. Wenn die Körperwärme und die Blutnahrung fehlen, sterben sie schnell ab. Eine Übertragung von Kopfläusen durch Gegenstände, wie Kopfbedeckungen oder Sitzpölster, ist daher äußerst selten. Trotzdem sollte man nach Behandlung des Kopfes die Bettwäsche und Kopfbedeckungen mit 60oC waschen. Hauben oder Kuscheltiere gibt man am besten für etwa drei Tage in einen verschlossenen Plastiksack.
Die anderen Familienmitglieder kontrolliert man mit dem Lauskamm auf Befall. Bevorzugt sitzen die Läuse an den wärmsten Stellen des Kopfes – im Nacken und hinter den Ohren. Am sichersten ist es aber, gleich die ganze Familie mit zu behandeln. Physikalische Anti-Laus-Mittel können auch für Babys und Schwangere angewendet werden. Bitte geben Sie engen FreundInnen und im Kindergarten oder in der Schule Bescheid, wenn ihr Kind Läuse hat.
Vorbeugen ist bei Kopfläusen schwierig. Einen gewissen Schutz bieten zusammengebundene Haare und das Vermeiden von Kopf-an-Kopf-Kontakt. Die Wirkung von vorbeugende Sprays mit ätherischen Ölen ist wahrscheinlich nur begrenzt. Besser ist, die Kinder bei Lausalarm in Schule oder Kindergarten regelmäßig auf Kopflausbefall zu kontrollieren und wenn sich die lästigen Bewohner doch einmal angesiedelt haben, rasch zu handeln.