Der Blutdruck beschreibt, mit welchem Druck das Blut durch die Blutgefäße fließt (Gefäßdruck) bzw. welchen Druck das Blut auf die Gefäßwand ausübt. Das ist abhängig vom Durchmesser der Blutgefäße und von der Kraft des Herzens, aber auch von der Tageszeit sowie körperlicher oder psychischer Belastung. Angegeben wird der Blutdruck in zwei Werten: dem systolischen (wenn der Herzmuskel sich zusammenzieht) und dem diastolischen Wert (wenn der Herzmuskel sich entspannt). Der Idealwert für Erwachsene liegt bei 120/80 mm Hg. Werte über 140/90 mm Hg werden bereits als Bluthochdruck (Hypertonie) eingestuft. Liegen die gemessenen systolischen Werte häufig zwischen 130 und 140 mm Hg, sollte der Verlauf genauer beobachtet werden.

Hypertonie verursacht lange Zeit keine Beschwerden, viele Menschen fühlen sich trotz der erhöhten Werte aktiv und leistungsfähig. Deshalb wird Bluthochdruck sehr häufig nicht als Erkrankung verstanden, die behandelt werden muss. Mögliche Warnzeichen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen oder Nasenbluten. Länger andauernder unbehandelter Bluthochdruck ist eine der Hauptursachen für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen. Kommen noch anderen Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, Diabetes und Bewegungsmangel dazu, erhöht sich das Risiko deutlich. Um eine mögliche Hypertonie frühzeitig erkennen und behandeln zu können, sollten auch gesunde Menschen in regelmäßigen Abständen ihren Blutdruck kontrollieren. Blutdruckwerte über 140 mm Hg sollten mit dem Arzt besprochen werden. Hier gilt es die Ursachen zu klären, denn auch die Einnahme einiger Medikamente (Antirheumatika, Kortison, Kontrazeptiva) kann als Nebenwirkung den Blutdruck ansteigen lassen. Treten bei bestehendem Bluthochdruck Symptome wie Sehstörungen, Lähmungserscheinungen, Bewusstseinsstörungen, starke Atemnot oder Enge in der Brust auf, handelt es sich um einen absoluten Notfall (meist Werte über 230/130 mm Hg) und ist sofort die Rettung bzw. der Notarzt zu verständigen!

Leicht erhöhte Blutdruckwerte lassen sich oft schon durch Umstellung des Lebensstils positiv beeinflussen. Dazu zählen regelmäßige Bewegung (am besten Ausdauersport), Ernährungsumstellung mit reichlich Obst und Gemüse, falls vorhanden Abbau von Übergewicht sowie Reduktion des Alkoholkonsums und Rauchstopp. Durch das Erlernen diverser Entspannungsmethoden lassen sich Stresssituationen leichter bewältigen und den Blutdruck nicht mehr so leicht ansteigen. Eine diagnostizierte Hypertonie hingegen erfordert eine lebenslange medikamentöse Behandlung, die vom Arzt immer wieder kontrolliert und bei Bedarf neu eingestellt werden muss. Wichtig ist es, das verordnete Medikament regelmäßig einzunehmen und nicht eigenmächtig abzusetzen, sobald der erwünschte Blutdruckwert erreicht ist.

Als Ergänzung zur medikamentösen Therapie können pflanzliche Extrakte aus Knoblauch, Weißdorn und Mistel eingenommen werden. Die Inhaltsstoffe dieser Arzneipflanzen wirken blutdrucksenkend und gefäßerweiternd, ebenso werden die Fließeigenschaften des Blutes verbessert. Auch die langfristige Einnahme von Omega-3-Fettsäuren unterstützt die Wirkung der blutdrucksenkenden Medikamente. Harntreibende Tees (Brennnessel, Bruchkraut, Birke, Schachtelhalm, Goldrute) senken den Druck in den Gefäßen durch die vermehrte Ausscheidung, sollten bei gleichzeitiger Einnahme blutdrucksenkender Mittel allerdings nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.

Mag. Bandl Waltraud