Unsere Geschichte - von damals bis heute

Unsere Apotheke in Leoben besteht seit 1905. Zwischen Hauptplatz und Universität gelegen ist sie nach dem Stadtteil „Josefee“ benannt.

Unsere Apotheke besteht seit dem Jahr 1905. Zwischen dem Leobener Hauptplatz und der Montanuniversität gelegen ist sie nach dem Stadtteil „Josefee“ benannt.

Ende des 19. Jahrhunderts kam es in Leoben zu großen Veränderungen in der Stadtplanung. 1868 wurde Leoben an die Südbahn angebunden. Der Bahnhof wurde mit einer hölzernen Brücke und einer Straße mit dem Hauptplatz verbunden. Der Bereich zwischen Mur und Hauptplatz, heute als Stadtteil „Josefee“ bekannt, war damals noch fast unbebaut und trug den Namen Josephsfeld. Die Bezeichnung „Josephsfeld“ stammt aus dem 17. Jahrhundert, als die Jesuiten dort, wo sich heute das Erich-Schmidt-Institut befindet, ein Gebäude errichteten – das Josepheum. Später wurde der Stadtteil von „Josephsfeld“ auf „Josefee“ umbenannt.

1886 beschloss der Gemeinderat die Bebauung des Stadtteils Josefee „nach modernem Gepräge“. Um den Hauptplatz mit dem Bahnhof zu verbinden, wurde 1889 die Häuserzeile an der Nordseite des Platzes durchbrochen. Es entstand die Franz-Josef-Straße als Verbindung zum Bahnhof und ein durchgehend im Gründerzeit-Stil angelegtes Stadtviertel.

Zum neuen Stadtteil sollte auch eine Apotheke gehören, die am 01.12.1905 eröffnet wurde. Erster Besitzer der Josefee-Apotheke war der 1851 in Görz (heute Gorizia, Italien) geborene Mag.pharm. Adolf Enzler. 1911 kaufte der aus Wien stammende Mag.pharm. Franz Albert Lillie, geboren 1880 in Amstetten, die Apotheke. Seit damals ist die Josefee-Apotheke im Besitz der Familie Lillie. Von 1949 bis 1976 leitete Franz Lillies Sohn, Mag.pharm. Kurt Julius Lillie, geboren 1908 in Wien, die Apotheke (bis 1953 zusammen mit seinem Bruder, Mag.pharm. Walter Lillie). Von 1976 bis 2009 war Mag.pharm. Kurt Franz Lillie (Kurt Julius’ Sohn, geboren 1940 in Leoben) Besitzer der Josefee-Apotheke. Unter seiner Leitung wurde die Josefee-Apotheke zweimal grundlegend umgebaut und an die Anforderungen und technischen Errungenschaften des 20. und 21. Jahrhunderts angepasst. Im Juli 2009 durfte ich, Mag.pharm. Susanne Sinz (geb. Lillie), geboren 1968 in Wien, die Geschicke der Josefee-Apotheke von meinem Vater übernehmen und es freut mich sehr, die Tradition dieser Apotheke weiter zu gestalten und sie in die Zukunft führen zu dürfen.

Mag.pharm. Adolf Enzler
Mag.pharm. Franz Albert Lillie
Mag.pharm. Kurt Julius Lillie
Kurt 1997
Mag.pharm. Kurt Franz Lillie
Bis heute erhalten ist die Einrichtung des Apotheken-Verkaufsraums („Offizin“) aus dem Jahr 1905. Im Rundum-Verbau aus Nussholz finden sich im Oberbau teils offene Regale, teils verglaste Schränke und im Unterbau eine Vielzahl von beschilderten Schubladen. In einer Ecke befindet sich als Blickfang ein bis heute funktionsfähiger Brunnen aus grauem Marmor. Besonders auffallend ist der obere Gesimsekranz des Verbaus mit seinen Türmchen und geschnitzten goldenen Rosen, vor allem aber die große zentrale Uhr im damals modernen Jugendstil, gefertigt von der Grazer Werkstätte Johann Greiner. 

Die Tischlermeister von damals haben sich hinter dem Paneel einer Türeinfassung mit Bleistiftunterschriften verewigt. Beim Umbau der Josefee-Apotheke 2001 wurde die Offizin vergrößert und modernisiert. Die mittlerweile denkmalgeschützte Jugendstileinrichtung wurde an die neue Form des Raumes angepasst und modern ergänzt. Bis heute macht sie die Atmosphäre unserer Apotheke einzigartig.

Mag. Susanne Sinz