Ein grippaler Infekt macht sich oft im Hals als erstes bemerkbar. Rötungen und Schwellungen im Rachen gehen einher mit Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Schmerzen beim Sprechen.

Diese Rachenentzündungen (Pharyngitis) sind meist durch Viren verursacht und lassen sich in der Regel gut selbst behandeln. Unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollen Halsschmerzen mit Fieber (über 39oC), sehr starke Schluckbeschwerden, starke Heiserkeit, vergrößerte oder eitrige Mandeln, einseitige Halsschmerzen, stark geschwollene Lymphknoten, Hautausschläge im Gesicht und Körper sowie himbeerrote Zunge, weiße Belege. Auch bei chronischen Halsschmerzen, die länger als 14 Tage bestehen, und wenn die Beschwerden trotz Behandlung nach drei Tagen nicht besser werden, sollten Sie eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen.

Zur Linderung von Halsschmerzen stehen verschiedene Anwendungen zur Verfügung. Wohl am beliebtesten sind Lutschtabletten. Die Anwendung ist auch unterwegs leicht möglich. Durch das Lutschen wird der Speichelfluss angeregt und die Schleimhäute befeuchtet. Je nach Stärke der Schmerzen und nach persönlicher Vorliebe kann man unter einer Reihe von Wirkstoffen wählen. Bei leichten Beschwerden und bei Heiserkeit bewähren sich Lutschtabletten mit Salz, isländischem Moos oder Hyaluronsäure (Emser®, Isla® , GeloRevoice®). Hier steht die befeuchtende Wirkung im Vordergrund. Schmerzstillend-entzüdungshemmende Wirkstoffe (Tantum®, Strepsils®) lindern stärkere Beschwerden und wirken auch abschwellend. Bei sehr starken Schmerzen empfiehlt sich die Anwendung von Lutschtablette mit einem Lokalanästhetikum (z.B. Easyangin®). Auch lokale Antiseptika (töten Bakterien ab) und lokal wirksame Antibiotika kommen als Lutschtabletten zum Einsatz und sind wirksam, wenn die Halsentzündung durch Bakterien verursacht wurde.

Gurgeln (mit Salzlösung, Salbei- oder Eibischtee oder mit desinfizierenden Lösungen (Hexoral®, Tonsillol®) spült und benetzt die Rachenschleimhaut, kann aber tiefer liegende Bereiche des Rachens nicht erreichen. Diese Stellen behandelt man am besten mit Halssprays. Bei sehr starken Schmerzen kann für bis zu drei Tage auch das Einnehmen eines schmerzstillend-entzündungshemmenden Wirkstoffs wie Ibuprofen helfen.

Unterstützend bei schmerzendem Hals bewährt sind Halswickel mit Topfen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (warmer, nicht heißer Tee) und das zusätzliche Lutschen von Bonbons regt den Speichelfluss an und lindert. Auch das Trinken von starkem, kaltem Pfefferminztee und Eis essen können die Entzündung mildern. Sorgen Sie zusätzlich für gute Luftfeuchtigkeit, rauchen Sie nicht und schonen Sie ihre Stimme (nicht Flüstern), dann sind die Halsbeschwerden meist rasch vorbei und dem Singen von Weihnachtsliedern steht nichts mehr im Wege.

Ihre Mag. Susanne Sinz